Automatisierte Entscheidungen
Die Ergebnisse im Einzelnen
Welche Aufgaben wollen wir Maschinen überlassen?
Mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Maschinen übernehmen immer mehr Tätigkeiten in der Arbeitswelt wie im Privatleben. Aber wollen wir das überhaupt? Wann wollen wir Aufgaben in Zukunft Maschinen überlassen – und welche sollten lieber Menschen vorbehalten bleiben? Antworten liefert eine repräsentative Bevölkerungsumfrage.
Wann akzeptieren wir Künstliche Intelligenz?
Die Aufgeschlossenheit gegenüber selbstfahrenden Fahrzeugen ist hoch: Zwei von drei Befragten würde gerne autonom unterwegs sein. Ganz anders werden Verwaltungsentscheidungen gesehen. Nur jede*r Dritte würde es begrüßen, wenn der eigene Arbeitslosenantrag von einer Künstlichen Intelligenz (KI) entschieden würde.
Nicht nur der Anwendungsbereich, auch die Art der Unterstützung beeinflusst die Bewertung. Während es drei von vier Befragten befürworten, wenn ein KI-System ihren Arzt bei der Diagnose unterstützt, lehnen ebenso viele eine ausschließlich vom System gestellte Diagnose ab. Für die Justiz zeigen sich bei insgesamt geringerer Zustimmung ähnliche Unterschiede: Jede*r Zweite befürwortet Künstliche Intelligenz als Unterstützung des Richters bei der Urteilsfindung, ein Urteilsspruch durch KI ohne menschliches Zutun lehnt die überwältigende Mehrheit jedoch ab. Während KI zur Entscheidungsunterstützung also auf Akzeptanz trifft, spricht sich eine Mehrheit gegen vollständig autonome Entscheidungen aus.
Menschliche oder automatisierte Entscheidung?
Die Gründe für diese Ablehnung können vielfältig sein. Knapp über die Hälfte der Befragten zweifelt etwa daran, ob bei automatisiert getroffenen Entscheidungen alle Aspekte betrachtet wurden. Nur jede*r Siebte gibt an, dass es für die persönliche Einschätzung keine Rolle spielt, ob eine Entscheidung von einem Menschen oder einer KI getroffen wird. Unter bestimmten Umständen sind jedoch mehr Menschen bereit, eine automatisierte Entscheidung zu akzeptieren. So steigt die Zustimmung auf vier von zehn Befragten, wenn die Entscheidung im Sinne der Gesellschaft ausfällt. Bei einer Entscheidung, die für den Befragten selbst positiv ist, wird sie schon von der Hälfte der Befragten akzeptiert. Künstliche Entscheidungen werden weniger hinterfragt, wenn sie zum gewünschten Ergebnis führen.
Was machen Roboter in der Zukunft?
Roboter mit menschlichen Qualitäten sind noch ferne Zukunftsmusik, die sich die Mehrheit der Befragten derzeit nicht vorstellen kann. Dennoch gibt es auch hier Abstufungen. Während Roboter als Haushaltshilfe für die Hälfte der Befragten, in der Pflege für ein Drittel und als Kollege am Arbeitsplatz für ein Fünftel durchaus im Bereich des Vorstellbaren liegen, kann sich nicht einmal jede*r Zehnte vorstellen, mit einem Roboter befreundet zu sein, für einen Roboter zu arbeiten oder gar die eigenen Kinder von einem Roboter betreuen zu lassen.
Wir führen in unregelmäßigen Abständen Befragungen zu aktuellen Digitalthemen durch. Hier finden Sie die Auswertungen und Ergebnisse dazu.
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Die Umfragedaten finden sie im Forschungsdaten-Repositorium der Fraunhofer-Gesellschaft Fordatis