Trends selbst entdecken – mit dem Innovationsfelder-Dashboard
Trends selbst entdecken – mit dem Innovationsfelder-Dashboard
von Jan Dennis Gumz
Wer eine Vorstellung davon hat, was die Zukunft bringen könnte, der steigert die eigenen Chancen, sie erfolgreich zu gestalten, erheblich. Dazu gehört, zukünftig bedeutende Entwicklungen und Technologien früh zu erkennen. Angesichts von Medienberichterstattungen zu den unglaublichen Möglichkeiten der KI scheint zum Beispiel die baldige Übertragung zunehmend sicherheitskritischer Aufgaben an KI-Systeme möglicherweise naheliegend – jedenfalls, wenn die noch relativ neuen Forschungsergebnisse zu sogenannten »Adversarial Examples«, welche KI-Systeme effektiv täuschen können, übersehen wurden. Doch Trends frühzeitig zu identifizieren und zu analysieren, ist leichter gesagt als getan. Die Signale zu Beginn einer Trendentwicklung sind meist schwach und werden entsprechend leicht übersehen. Genauso können die eigene Vorbildung und das eigene Umfeld die Wahrnehmung potenzieller Trends beeinflussen. Wenn ein Trend bisher ausschließlich innerhalb von Fachkreisen diskutiert wird, denen man selbst nicht angehört, mindert das die Chancen, frühzeitig davon zu erfahren. Wo soll man also bei der Suche nach den Technologien und Themen der Zukunft überhaupt anfangen?
Trendsignale suchen & verstärken
Das Kompetenzzentrum ÖFIT betreibt Zukunftsforschung. In verschiedenen Formaten mit unterschiedlichen Detailschärfen werden Trends benannt, beschrieben und bezüglich Chancen und Risiken analysiert. Um neue Entwicklungen und Technologien überhaupt erst zu erkennen, bietet sich die statistische Auswertung großer Mengen wissenschaftlicher Publikationen, mit dem Ziel potenzielle Trendsignale zu verstärken und damit leichter erkennbar zu machen, an. Das bedeutet zum Beispiel, Begriffe, deren Verwendung in letzter Zeit stark angestiegen ist, herauszufiltern, da solche Begriffe oft auf ein zukunftsrelevantes Thema hinweisen. Dieser Ansatz war zum Beispiel die Grundlage der Publikation »Innovationsfelder Öffentlicher IT 2019/2020«.
Ein Dashboard als Ausgangspunkt
ÖFIT hat diesen Ansatz der datenbasierten Trendidentifikation nun in Form eines interaktiven Dashboards aufbereitet und öffentlich bereitgestellt. Dieses Dashboard bietet einen nach wissenschaftlichen Bereichen und Zeiträumen filterbaren Überblick über Fachbegriffe, die besonders häufig verwendet werden oder zuletzt deutlich häufiger verwendet wurden. Bei dem Dashboard handelt es sich also um eine frei nutzbare Ressource, die einen niederschwelligen Einstieg in die selbstständige Suche nach Trends bietet. Hierbei ist wichtig, dass es sich um einen Ausgangspunkt der selbstständigen Trendrecherche handelt, d.h. es sind bisher keine Werkzeuge zur tiefergehenden Analyse implementiert. Das Dashboard kann Nutzer:innen nicht den kompletten Prozess der Trendrecherche abnehmen – soll es aber auch nicht. Es dient vielmehr dazu, die erste und mitunter schwierigste Hürde zu nehmen und zu einer Sammlung potenzieller Trends zu gelangen, die dann vor dem Hintergrund der eigenen Expertise bewertet werden kann. Wir freuen uns über Rückmeldungen zu Ihren Erfahrungen mit dem Dashboard – schicken Sie uns gerne Ihren Lieblingstrend!
ÖFIT beabsichtigt, dieses interaktive Dashboard zukünftig kontinuierlich zu verbessern, etwa durch die Feinjustierung der Algorithmen und eine automatisierte Datenaktualisierung.
Veröffentlicht: 06.12.2021