Öffentliche IT
Kompetenzzentrum Öffentliche IT
Das Kompetenzzentrum Öffentliche Informationstechnologie (ÖFIT) versteht sich als Ansprechpartner und Denkfabrik für Fragen der öffentlichen IT und untersucht staatliche Gestaltungs- und Regulierungsanforderungen zur Digitalisierung im öffentlichen Raum. Dabei steht ein ganzheitlicher Ansatz im Vordergrund, der sowohl technische als auch gesellschaftliche, rechtliche und wirtschaftliche Aspekte und Einflussfaktoren berücksichtigt. In unterschiedlichen Publikationsformaten werden Fragestellungen im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung unserer Gesellschaft fokussiert und Handlungsempfehlungen für Politik und Entscheidungsträger aus Verwaltung und Zivilgesellschaft erarbeitet. Das Kompetenzzentrum ist am Fraunhofer-Institut für offene Kommunikationssysteme angesiedelt und wird vom Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert.
Was ist öffentliche IT?
Unter öffentlicher IT versteht man Informationstechnologien, die in einem öffentlichen Raum durch die gesamtgesellschaftliche Relevanz unter besonderer Berücksichtigung der staatlichen Verantwortung stehen.
Leitgedanke der öffentlichen IT ist eine möglichst reibungsfreie Form der gesellschaftlichen Kommunikation und Vernetzung zukünftiger Lebensbereiche (z. B. öffentliche Verwaltung und Zivilgesellschaft) und Infrastukturen (z. B. Energie, Verkehr, Gesundheit). Warum ist die Diskussion über öffentliche IT dringend erforderlich?
Informationstechnologien (IT) spielen im öffentlichen Leben eine wachsende Rolle. Nicht nur öffentliche und privatwirtschaftliche Leistungserstellung, auch die Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger werden durch die vermehrte Verwendung von Informationstechnologien nachhaltig beeinflusst.
Öffentliche IT ist weit mehr als Hard- und Software von Behörden. Öffentliche IT verdeutlicht die Notwendigkeit IT als kritische Infrastruktur wahrzunehmen.
Sie orientiert sich hierbei an der Vorstellung des öffentlichen Raumes ohne jedoch auf geographische Räume oder Eigentumsverhältnissen von Infrastrukturen zu fokussieren. Es rücken vielmehr die öffentlichen Funktionen und die staatliche Verantwortung in das Zentrum der Betrachtung. So wird zwischen den gesellschaftlichen Subsystemen der Wirtschaft, der öffentlichen Hand und der Zivilgesellschaft unterschieden.
Gesellschaftlich relevante Kommunikation im Zusammenspiel dieser Subsysteme schaffen den öffentlichen Raum und die Notwendigkeit übergreifender Konzepte für eine einheitliche Infrastruktur.
Das Konzept der öffentlichen IT eröffnet die dringend erforderliche proaktive Diskussion über eine innovations- und kommunikationstreibende übergreifende öffentliche IT in Deutschland unter besonderer Beachtung der Verantwortung des Staates und des Datenschutzes.
Referenzmodell Öffentliche IT
Der öffentliche Raum konstituiert sich aus gesellschaftlichen Gruppen, von denen hier die Zivilgesellschaft, die öffentliche Hand und die Wirtschaft betrachtet werden. Nur in der ausgewogenen Berücksichtigung aller Interessen kann öffentliche IT ihre gesamtgesellschaftlichen Aufgaben angemessen erfüllen.
Öffentliche Räume lassen sich immer weniger nur geographisch fassen, sondern zunehmend auch digital. Die Ausgestaltung dieser öffentlichen IT betrifft damit unmittelbar auch Fragen des Gemeinwohls.
Gesellschaftliche Herausforderungen wie demographischer Wandel, ländliche Versorgung, Energiewende, Ernährungssicherheit, Ressourcenverknappung, Medienkompetenz oder staatliches Gemeinwesen sind nur mit geeigneten digitalen Infrastrukturen zu bewältigen.
Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT entwickelt praktikable Konzepte, Anwendungen und Prototypen für die bereichsübergreifende Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Verwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.