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Digitales Leben: Was sich durch die Corona-Pandemie verändert hat und was bleibt

Die Corona-Pandemie und die mit ihr verbundenen Maßnahmen hat viel verändert. Vielfach diskutiert wird zum Beispiel der Effekt auf die Bedeutung und Nutzung digitaler Technologien in verschiedenen Lebensbereichen der Menschen in Deutschland. Dies betrifft zum Beispiel das Pflegen sozialer Kontakte via digitale Kommunikation oder mobiles Arbeiten. ÖFIT will genauer wissen, in welchem Ausmaß sich verschiedene Lebensbereiche verändert haben und welche Veränderungen von Dauer sind. Dazu wurde Ende 2021 eine repräsentative Bevölkerungsumfrage durchgeführt.

Dabei war die private Nutzung von Online-Shopping, digitaler Kulturangebote, digitaler Kommunikation und die Freigabe persönlicher Daten für Internetangebote ein Thema. Im Bereich E-Government wurde nach der Nutzung von Online-Anträgen und im Bereich Berufsleben nach der Nutzung mobiler Arbeitsmöglichkeiten gefragt. Um digitale Kompetenzen zu erfassen, wurden Fragen zu Kenntnissen bei der Smartphone-Nutzung gestellt. Zudem waren auch Fragen zur ehrenamtlichen Aktivität und der Bedeutung digitaler Technologien Teil der Umfrage.

In der Bevölkerungsumfrage wurde das Ausmaß der Nutzung digitaler Technologien in Bezug auf die genannten Themenfelder vor und während der Corona-Pandemie erfragt. Ergänzend wurde bei verschiedenen Bereichen auch um eine Einschätzung des Ausmaßes der Nutzung nach Ende der Corona-Pandemie gebeten. Dies kann als Erwartung oder Wunsch des Ausmaßes in Zukunft gedeutet werden.

ÖFIT hat die Ergebnisse der Umfrage als interaktives Sankey-Diagramm visualisiert. So wird das Ausmaß der Veränderung beziffert und kann für verschiedene Bereiche und Einflussfaktoren untersucht werden.

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Digitales Leben Fortsetzung

Die Veränderungen auf individueller Ebene sind oftmals klein

In vielen Bereichen hat sich die Nutzungsfrequenz auf individueller Ebene nicht drastisch verändert. Beispielsweise kauft die klare Mehrheit der Personen, die vor der Corona-Pandemie mehrmals im Jahr online eingekauft haben, nun mehrmals im Monat oder immer noch mehrmals im Jahr ein. Nur wenige Personen kaufen nun mehrmals in der Woche online ein. Kleine Veränderungen auf individueller Ebene können allerdings zu großen Veränderungen insgesamt führen. Der Anteil der Personen die mindestens mehrmals im Monat einkaufen, ist von 25,9 % auf 50 % gestiegen und hat sich so annähernd verdoppelt.

Screenshot Sankey-Diagramm
Abbildung 2: Entwicklung des Online-Shoppings vor zu während der Corona-Pandemie (ÖFIT-Illustration)

Mehr E-Government, bitte!

Vor der Corona-Pandemie hat weniger als 40 % der Bevölkerung Formulare und Anträge online an die öffentliche Verwaltung übermittelt. Mittlerweile ist es fast die Hälfte. Das Umfrageergebnis legt nahe, dass sich dieser Trend auch nach der Corona-Pandemie fortsetzen wird, denn bei allen Nutzungsfrequenzen außer »Nie« ist weiteres Wachstum zu erwarten. Umso wichtiger ist es, dass dieser steigenden Nachfrage durch eine erfolgreiche Umsetzung des OZG (Onlinezugangsgesetz) begegnet wird.

Screenshot Sankey-Diagramm
Abbildung 3: Entwicklung der Online-Übermittlung von Anträgen und Formularen vor zu während zu voraussichtlich nach der Corona-Pandemie (ÖFIT-Illustration)

Die Corona-Pandemie als Zwischenhoch im Trend

Während der Digitalitätsgrad im Zeitraum der Corona-Pandemie in vielen Bereichen einen Höchststand erreicht hat, ist bei einigen Bereichen zukünftig ein Rückgang zu erwarten, wenn auch nicht auf das Niveau vor der Pandemie. So hat sich der Anteil der Beschäftigten, der täglich mobil arbeitet, von 8,6 % vor der Corona-Pandemie auf 31,0 % nahezu vervierfacht. Die Beschäftigten wurden gefragt, wie häufig sie nach der Pandemie mobil arbeiten werden, sofern es technisch möglich wäre und das Einverständnis der Führungskräfte in Ihrem Unternehmen besteht. Für einen Teil der während der Pandemie mobil Arbeitenden, scheinen neue Arbeitsformen wie Homeoffice nur eine Notlösung zu sein, sie wollen ihren Arbeitsalltag zukünftig wieder klassischer gestalten. Trotzdem ist nicht von einer Rückkehr zu Verhältnissen von vor der Corona-Pandemie auszugehen. Immerhin 20,4 % gehen davon aus, auch zukünftig täglich mobil zu arbeiten. Entsprechend werden Arbeitgeber Wege finden müssen, neue Arbeitsformen zu verstetigen, um diesen Erwartungen gerecht zu werden.

Screenshot Sankey-Diagramm
Abbildung 4: Entwicklung der Häufigkeit des mobilen Arbeitens, also beispielsweise des Homeoffices anstelle des Büroarbeitsplatzes (ÖFIT-Illustration)

Rückgang beim ehrenamtlichen Engagement

Screenshot Sankey-Diagramm
Abbildung 5: Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements (ÖFIT-Illustration)

Die Corona-Pandemie könnte sich als Rückschlag für das Ehrenamt erwiesen. Der Anteil der ehrenamtlich engagierten Menschen ist während der Corona-Pandemie deutlich zurückgegangen. Der Einsatz von digitalen Technologien beim ehrenamtlichen Engagement ist währenddessen gestiegen und dies wohl auch nachhaltig. Trotzdem konnten digitale Technologien die negativen Konsequenzen der Pandemie für die Anzahl der ehrenamtlich engagierten Menschen nicht auffangen, womöglich wäre der Rückgang ohne diese jedoch noch stärker ausgefallen. Besorgniserregend ist, dass der Anteil der ehrenamtlich engagierten Menschen wohl auch nach der Corona-Pandemie nicht auf das vorige Niveau zurückkehren wird.

Screenshot Sankey-Diagramm
Abbildung 6: Entwicklung der Nutzung von Videochats oder Online-Veranstaltungen, also z. B. Online-Workshops, für das ehrenamtliche Engagement (ÖFIT-Illustration)

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